Über Klaus Rosellen

Immer wieder werde ich gefragt, warum man über mein Leben so wenig erfährt. Deshalb habe ich mich entschlossen, mein eigenes Portrait zu veröffentlichen. Dazu muss gesagt werden: Ein Leben auf ein paar Seiten zu pressen ist nicht einfach. Ich bin 1,81 Meter groß, 80 Kilogramm schwer und bestehe zu mehr als 50% aus Wasser. Ich habe mit meinen Jahren  erste Lebensdrittel hinter mich gebracht, vielmehr schon überschritten, und verfüge über ein Hirn und einen Körper, die ich als Arbeitsgerät verwende. Seit nun mehr als 20 Jahre bin ich als Programmierer tätig. Vorher habe ich Geschichte und Physik studiert und das 1. Staatsexamen abgelegt mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Schnell wurde mir klar, dass ein Publikum motivierter ist, wenn es freiwillig kommt und Eintritt bezahlt. Ich habe deshalb auf die Ausübung des Lehrerberufes verzichtet. Das Reinstudium der Geschichte bis zur Promotion war für mich dann ratsamer. Doch es stellte sich heraus, dass Taxifahren als Finanzierung eines Studiums mehr Zeit fürs Taxifahren frisst, als dass es das Studium finanziert. Also nutzte ich andere Talente, welche ich schon als 12 jähriger entwickelte, und begnügte mich damit, mein Studium als Programmierer zu finanzieren. Irgendwann stellte sich dann die Frage, was nun? Also beschloss ich deshalb damals, meine Studium - Finanzierung zum Beruf zu ergreifen und mich als Programmierer dem Arbeitsmarkt anzubieten. Ziel meiner Arbeit sollte es sein, nachzuweisen, dass Kreativität und sachliche Programmierung zusammen passen und dass geistige Klarheit und Humorlosigkeit nicht notwendigerweise Hand in Hand gehen müssen. Ich habe festgestellt, dass Leute, die zum Wortspiel neigen, auch privat eher verklemmt sind und im Restaurant die Rechnungen auf Fehler durchschauen. Das kann aber auch eine Fehleinschätzung sein. Doch mit Zeit wurde ich belehrter, und musste feststellen, dass viele meiner Artgenossen im Keller arbeiten. Nicht nur um zu lachen. Es gibt bei mir auch ein Privatleben. Allerdings ist dieses Privatleben, wie es die Bezeichnung schon vermuten lässt, privat. Was ich sagen kann ist, dass ich in Düsseldorf geboren wurde, die Freuden kaufmannshaushaltlicher Geborgenheit genießen durfte und so relativ behütet relativ groß werden konnte. Ich verzichte bewusst auf Spekulationen über meinen eigenen geistigen Zustand. Ich bin vielleicht bekloppt, aber immerhin lebensfähig. Einige Stationen: 1988-1998, SPD-Mitglied 1990-1998, ehrenamtliche Kinder und Migrationsarbeit Düsseldorf Oberbilk/Eller, AWO 2001 Promotion, Geschichte 2001-2004 Aktive Flüchtlings-und Jugendarbeit, Duisburg Beek 2006 Ortswechsel nach Bad Aibling seit 2015 Mut und Courage e.V., Beirat seit 2015 Flüchtlingsarbeit Bad Aibling seit 2016 Mitglied DieLinke
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