Anlässlich der Erinnerung an die Bücherverbrennungen von 1933 organisiert der Verein Mut & Courage Bad Aibling e.V. eine Lesung, bei der Stefans Zweig‘s „Welt von Gestern“ im Mittelpunkt steht. Sie findet am 11.05.2021 um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Martin-Luther-Hain 2, 83043 Bad Aibling statt. Die Lesung ist eine Kooperation mit dem Kreis Migration Bad Aibling e.V. (Café FRIENDS). Das Veranstaltungsticket kostet € 10,00 pro Person. Mit dem Eintritt werden Arbeitsplätze im Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsbereich unterstützt.

In diesem Jahr wird Regisseur und Schauspieler Michael Stacheder dem Publikum Stefan Zweigs „Welt von Gestern“ präsentieren. Stefan Zweig zählte ebenfalls zu den verfemten Schriftstellern, welche die Nationalsozialisten 1933 verboten und dessen Bücher öffentlich verbrannt wurden.

Stefan Zweigs Visionen von einem geeinten Europa, einer friedlichen und demokratischen Welt hat heute nichts an Aktualität eingebüßt. Sein Schaffen ist beseelt von der Utopie eines pazifistischen Miteinander. Seine Welt von Gestern liest sich als Chronik der gesellschaftspolitischen Entwicklung des frühen 20. Jahrhunderts. Daher kann sie uns umso mehr als Spiegel unserer Zeit dienen. Auch wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs, die uns über Generationen auf vielfältige Art und Weise herausfordern wird. Wir stehen vor großen Aufgaben, die wir nur gemeinsam als demokratische Gesellschaft meistern können.

In seinen bisherigen Inszenierungen hat sich Michael Stacheder bereits mehrmals mit dem Terror des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Sein Engagement gilt bereits seit mehreren Jahren der Erinnerungskultur. So initiierte er 2018 zum ersten Mal in Bad Aibling die Max-Mannheimer-Kulturtage. Der Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft bewusst, besucht er mit seinen Lesungen Schulen, Kulturhäuser und andere Bildungseinrichtungen, um an die Zeit des Nationalsozialismus und an dessen Folgen zu erinnern.

Wie kam es zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933? Warum wurden die Bücher systemkritischer Autoren verbrannt und die Meinungsfreiheit zensiert? In vielen deutsche Städten warfen Studenten, Bibliothekare, Professoren und SA-Leute in einer gespenstischen Feierstunde die Bücher in das Feuer. Die Verbrennung war als „Aktion wieder dem undeutschen Geist“ angekündigt. Klassiker wie Kästner, Mann, Tucholsky, Zweig, Brecht und Remarque wurden den Flammen überlassen. Zuerst wurden Bücher verbrannt. Dann kam es zur Massenvernichtung von Menschen in Deutschland. Das Erinnern an diese Zeit soll nicht beschuldigen aber wahrnehmen. Dieser Hass und das daraus resultierende Leid soll keinen Platz mehr in der deutschen Geschichte bekommen. Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren und war einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Er schied im Exil 1942 mit seiner Ehefrau Lotte freiwillig aus dem Leben.

Der Veranstalter ist der Verein Mut & Courage Bad Aibling e.V. Dieser wurde 2010 gegründet und engagiert sich seitdem für mehr Toleranz, Respekt und Courage in der Gesellschaft mit anderen Worten für eine „bunte“ Gesellschaft. Demokratie basiert auf respektvoller lebendiger Teilhabe der Bürger und fokussiert sich auf den Schutz der Menschenwürde. Demokratie ist zu fördern, zu stärken und zu schützen.

Das Veranstaltungsticket kostet € 10,00 pro Person. Die Anmeldung erfolgt per e-mail an info@muttutgut.org oder telefonisch 0179-7325938. Sollte eine Präsenzveranstaltung nicht möglich sein, wird es eine digitale Lesung geben.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenfeindliche Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.“ Der Besuch der Lesung ist unter Einhaltung der aktuelle Hygieneverordnung der Bayerischen Staatsregierung möglich.

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