Auch in diesem Jahr organisiert der Verein Mut & Courage Bad Aibling e.V. eine Lesung zur Erinnerung an die nationalsozialistische Bücherverbrennungen 1933, bei der wieder das Werk eines verfemten und verfolgten Schriftstellers im Mittelpunkt stehen wird. Seine Beschäftigung mit dem Leben und Werk Stefan Zweigs fortsetzend, wird Regisseur und Schauspieler Michael Stacheder am Mittwoch, 10, Mai 2023 um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Martin-Luther-Hain 2, 83043 Bad Aibling, aus Texten von Joseph Roth lesen. Der Eintritt: € 10.00 pro Person. Um Anmeldung wird gebeten: info@muttutgut.org oder 0179-7325938

Joseph Roth, geboren 1894 im ostgalizischen Brody, der heutigen Ukraine, zählt bis heute mit seinen Romanen Hiob und Radetzkymarsch zu den Klassikern der Literatur des 20. Jahrhunderts. Bekannt für seine Feuilletons und Reisereportagen durch Osteuropa zählte Joseph Roth zu den bestbezahlten Journalisten der Weimarer Republik, ehe er ab 1923 auch Romane veröffentlichte. Schon früh erkannte er die Gefahr, die von den Nationalsozialisten ausging. Als 1933 die Bücher brannten, schrieb Joseph Roth an seinen Kollegen und Freund Stefan Zweig: „Ich sehe, dass wir den Wahnsinn in Deutschland nicht übertönen werden.“ Joseph Roth starb 1939, dem Alkohol verfallen, im Exil in Paris.

Michael Stacheder, der sich in seinen Inszenierungen immer wieder mit der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigt und 2018 zum ersten Mal in Bad Aibling die Max-Mannheimer-Kulturtage initiierte, engagiert sich seit mehreren Jahren für die Erinnerungskultur. Der Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft bewusst, besucht er mit seinen Lesungen Schulen, Kulturhäuser und andere Bildungseinrichtungen, um an die Zeit des Nationalsozialismus und an dessen Folgen zu erinnern. Zu seinen letzten Theaterarbeiten zählen „Ein Kind unserer Zeit“ von Ödön von Horváth (2022) und „Der Teufel und der liebe Gott“ von Jean-Paul Sartre (2023.)

Der Veranstalter ist der Verein Mut & Courage Bad Aibling e.V. Dieser wurde 2010 gegründet und engagiert sich seitdem für mehr Toleranz, Respekt und Courage in der Gesellschaft mit anderen Worten für eine „bunte“ Gesellschaft. Demokratie basiert auf respektvoller lebendiger Teilhabe der Bürger und fokussiert sich auf den Schutz der Menschenwürde. Die damit verbundene Meinungsfreiheit ist ein schützenswerter Bestandteil einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenfeindliche Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser aus zu schließen. Der Besuch der Lesung ist unter Einhaltung der aktuelle Hygieneverordnung der Bayerischen Staatsregierung möglich.